Giardien bei den Katzen (u. auch bei anderen Tierarten) sind einzellige Dünndarmparasiten, die teilweise zu Durchfall und Erbrechen führen können. Insbesondere kranke, geschwächte oder sehr junge Tiere zeigen bei einer Infektion die entsprechenden Symptome. Giardien sind sehr infektiös und teilweise bei guten Bedingungen bis zu mehreren Wochen überlebensfähig und somit auch weiter ansteckend sind, ist es nicht verwunderlich das bis zu jeder zehnten Katze in deutschen Haushalten mit Giardien infiziert ist.

Was sind die Ursachen?

Erkrankte Tiere scheiden die Giardien mit Ihrem Kot als sogenannte Zysten aus. Diese stecken dann wiederum ein anderes, gesundes Tier, durch schnüffeln an infiziertem Kot, trinken aus belastetem Wasser oder durch direkten Kontakt zu Giardien ausscheidenden Tieren an.  

Wie äußert sich die Giardien-Infektion?

Giardien verursachen akuten oder chronischen, schleimigen, übelriechenden, teils blutigen Durchfall. Des Weiteren müssen sich betroffene Tiere trotz eines sonst unauffälligen Erscheinungsbildes häufig erbrechen. Auch bei meist normaler Futteraufnahme besteht insbesondere bei Jungtieren oder bei länger anhaltendem Durchfall die Gefahr der Austrocknung und somit einer weiteren Erkrankung des Tieres. Bei erwachsenen Tieren mit einem stabilen Immunsystem hingegen können trotz einer Giardien-Ausscheidung keine Symptome erkennbar sein.

Wie werden Giardien festgestellt und behandelt?

Leidet Ihre Katze mehrere Tage unter Magen-Darm-Beschwerden und es ist keine Besserung in Sicht, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird das Tier ausgiebig abtasten/untersuchen und anschließend auch eine Kotprobe nehmen und diese verschiedenen Tests unterziehen. Somit lässt sich die Diagnose Giardien-Infektion relativ schnell und sicherstellen. Die Giardienerkrankung wird dann mit verschiedenen Medikamenten über einen längeren Zeit Raum behandelt. Wichtig ist hierbei für Sie als Halter, dass im näheren Umfeld des Tieres auf strikte Hygiene geachtet wird. 

Da Giardien sehr resistent gegen Desinfektionsmittel, aber dafür recht empfindlich gegen Hitze (ab 70°C) sind sollten Sie:

  • Die Katzenklos möglichst täglich komplett auswechseln und mit dem Wasserkocher auskochen

  • Katzenkuscheldecken, Liegeplätze etc. bei 95°C in der Waschmaschine waschen

  • Futternäpfe möglichst weit vom Klo entfernen und ebenfalls täglich abkochen nach Möglichkeit die nähere Umgebung des Katzenklos und beliebte Aufenthaltsorte der Katze mit einem Dampfgerät reinigen oder mit kochendem Wasser desinfizieren

  • Auf strikte Hygiene beim Umgang mit dem Tier achten, da sich theoretisch auch immunschwache Menschen oder Kleinkinder infizieren können (Hände waschen, intensive Schmuseeinheiten vermeiden)

  • Zimmertrinkbrunnen für die Katze sollten vermieden werden

Des Weiteren sollten Sie Ihrem Tier möglichst magen-darm-schonendes Futter oder eine Magen-Darm-Aufbaukur füttern.

Wie ist die Prognose bei einer Katze mit Giardien?

Bei einer entsprechenden Behandlung ist die Prognose von Giardien bei der Katze günstig. Allerdings ist eine ausreichende Hygiene notwendig, um Rückfälle zu vermeiden. Diese treten trotz aller Maßnahmen immer wieder auf. In diesem Fall ist eine erneute Behandlung der Katze erforderlich.

Bei weiteren Fragen oder auftretenden Problemen helfen Ihnen gerne unsere Katzenpfleger unter folgender Tel. Nr. 089/921000-36 weiter.

Giardien bei der Katze - PDF zum Download

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