Herkunft
Die niedlichen Nagetiere stammen eigentlich aus Südamerika. Die ersten Chinchillas kamen als Pelztiere nach Europa. Ihr schöner Pelz war damals sehr beliebt für Jacken und Mäntel. Sie wurden dann auf Pelzfarmen weitergezüchtet, unter grauenhaften Bedingungen auf engstem Raum gehalten und am Ende für ihren Pelz grausam getötet. Erst später wurden viele Tiere von Tierschützern befreit und als Haustiere vermittelt.
Aussehen
Der Chinchilla gehört zur Familie der Nager. Es gibt zwei Oberarten: Den Kurzschwanz- und den Langschwanz-Chinchilla. Beide haben Knopfaugen und längliche Ohren. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tierchen haben ein dickes, flauschiges Fell, das ursprünglich verschiedene Grauschattierungen hatte. Heute gibt es insgesamt sieben gezielt gezüchtete Farbgebungen, von Schwarz über Beige bis hin zu Weiß.
Haltung
Chinchillas sind ausgesprochen soziale Tiere und leben in der Natur in Gruppen von bis zu 100 Tieren zusammen. Deshalb darf das Chinchilla auch niemals allein gehalten werden, sondern immer mindestens zu zweit, bestenfalls zu dritt oder zu viert.
Die aktiven Tiere brauchen viel Platz zum Toben und Spielen. Der Käfig sollte bei zwei Chinchillas mindestens 120 cm breit x 80 cm tief x 180 cm hoch groß sein. Grundsätzlich gilt aber: je größer der Käfig ist, desto besser geht es den Tierchen. Ideal ist eine große Volière, die in mehrere Etagen unterteilt ist.
Stangen und Äste von Obst- und Nussbäumen können den Stall toll ergänzen und bieten den Nagern viel Kletterspaß. Bei der gesamten Ausstattung sollte auf Plastik verzichtet werden. Besonders die Näpfe und die Bodenwanne dürfen nicht aus Plastik sein, da Chinchillas leidenschaftlich gerne Sachen anknabbern.
Nicht fehlen dürfen im Chinchilla Käfig außerdem ein Häuschen und andere Versteck- und Spielmöglichkeiten, eine Heuraufe und eine Wassertränke. Besonders wichtig im Käfig ist eine Schüssel mit Sand. Chinchillas lieben es im Sand zu Baden – sie halten so ihr Fell sauber.
Futter
Chinchillas sind eher anspruchsvoll, was ihre Ernährung angeht. Spezielle Allein- und Ergänzungsfutterdecken den Bedarf des Chinchillas. Zudem steht Heu auf ihrem Speiseplan. Ab und zu freuen sich die Tierchen über getrocknete Karottenchips, frische Kräuter und Erbsenflocken als Snacks und Leckerlis – aber auf keinen Fall zu viel, da sie eine sehr empfindliche Verdauung haben! Vor allem Zuckerhaltiges vertragen Chinchillas überhaupt nicht! Zur Zahnpflege (Nagen!) eignen sich Äste von ungespritzten Obstbäumen.
Geeignetes Haustier?
Chinchillas sind tolle Tiere, die sehr interessant zu beobachten sind und manchmal auch recht zahm werden. Dennoch sind sie sehr anspruchsvoll in der Haltung und Fütterung:
Sie sind keinesfalls Kuscheltiere! Genau wie Kaninchen lassen sie sich nicht gerne knuddeln und auf den Arm nehmen! Daher sind sie auch als Haustier für Kinder nicht geeignet!
Zudem sind die Tiere nachtaktiv und brauchen tagsüber ihre Ruhe. Das Kinderzimmer wäre also ein denkbar ungeeigneter Standort für den Chinchilla Käfig.
Für Berufstätige sind sie allerdings recht gut geeignet. Die Chinchillas können tagsüber ungestört schlafen und wachen pünktlich zum Feierabend auf und werden aktiv. Bei guter Pflege wird ein Chinchilla über 20 Jahre alt und damit älter als viele Hunde. Es sollte genau überlegen werden, ob Chinchillas angeschafft werden sollten. Wenn du allerdings einen treuen Gefährten für eine lange Zeit suchst, den du eher beobachten als knuddeln kannst, ist der Chinchilla genau richtig für dich!