Der Legende nach sollte der Heilige Martin von Tours zum Bischof geweiht werden. Da er sich als unwürdig ansah, versteckte er sich in einer Schar von Gänsen. Da begann das Federvieh laut zu schnattern, verriet Martin und er wurde noch am gleichen Tag zum Bischof geweiht. Gedankt wurde diese Aktion den Tieren nicht, denn der Gänsebraten ist einer der begehrtesten Gerichte zu Ehren des Heiligen Martin. Leider machen sich noch immer viel zu wenige VerbraucherInnen Gedanken darüber, mit welchem Leid der Verzehr dieses Festtagsbratens verbunden ist.
Ein Großteil der Gänse stammt aus Haltungen in Polen und Ungarn. Die Tiere leben dort größtenteils dicht gedrängt in engen und dunklen Ställen, haben weder Auslauf noch Zugang zu einer Wasserstelle. Baden, Gründeln und die wichtige Gefiederpflege sind nicht möglich.
Die meisten der aus der Intensivhaltung stammenden Tiere sind völlig überzüchtet, damit sie in kürzester Zeit möglichst viel Fleisch ansetzen. Die Gänse sind eigentlich zu schwer für ihr Skelett. Knochendeformationen und Schmerzen können die Folge sein. Auch der Einsatz von Antibiotika ist gang und gäbe.
Der Deutsche Tierschutzbund und auch wir vom Tierschutzverein München möchten daher dazu anregen, eine vegetarische oder am besten vegane Alternative für das Feiertagsmahl zu wählen. Weitere Infos finden Sie hier: https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/tierschutz-im-alltag/vegan.
Wer trotzdem einen Gänsebraten kauft, sollte zumindest Produkte aus "artgerechter" Haltung mit Freilauf kaufen. Dabei sollte man auf die gesetzlich geschützten Kennzeichnungen „Auslaufhaltung", „bäuerliche Auslaufhaltung", „bäuerliche Freilandhaltung", „Bio-" oder „Ökogans" achten. Diesen Tieren geht es in der Aufzucht etwas besser.
Auch für Daunen müssen Gänse meist schlimme Qualen erleiden. Grundsätzlich ist jede Art des leider nach wie vor praktizierten Lebendrupfes mit starken Belastungen und schmerzhaften Verletzungen verbunden. Die Tiere werden gefangen, festgehalten und umgedreht, eine für Vögel ungewohnte und im allgemeinen lebensbedrohliche Position. Beim Rupfen werden den Gänsen schlimme Wunden zugefügt.
Wir bitten alle TierfreundInnen daher, auf den Kauf von Produkten mit Daunen komplett zu verzichten (es gibt genug Alternativen).
Der Legende nach war der heilige Martin ein barmherziger Mann, der seinen Mantel teilte, um einem frierenden Mitmenschen zu helfen. Wir sollten seinen Namenstag nutzen, um auch den Tieren gegenüber Barmherzigkeit zu zeigen.