Er ist der erste Schmetterling, den man nach dem Winter sieht. Ein wahrer Frühlingsbote, der mit seiner intensiven gelben Färbung warme Farbkleckse in die noch grau-braune Landschaft malt und die Vorfreude auf die bunteste Jahreszeit weckt.

Genauer gesagt sind es die Männchen, die so wunderschön gelb gefärbt über die Wiesen flattern. Die Weibchen sind grünlich bis weiß und können daher leicht mit dem Kohlweißling verwechselt werden. Allerdings taucht dieser erst später im Jahr auf und hat zudem, anders als die Zitronenfalterweibchen, schwarze Tupfen auf seinen Flügeln.

Der Zitronenfalter gehört zu den Tagfaltern, alias Schmetterling. Der Begriff Schmetterling kommt übrigens nicht vom Verb schmettern, sondern stammt vom mitteldeutschen Wort „Schmetten“ ab, das früher „Schmand“ oder „Rahm“ bezeichnete. Schmetterlinge lieben derartige Milchprodukte und da es früher wesentlich mehr dieser Tiere gab, saßen sie in großen Mengen auf Milchkannen oder Töpfen.

Wieso ist der Zitronenfalter im Frühling als erster unterwegs? Schmetterlinge überwintern auf verschiedene Weisen: Manche überdauern als Ei, andere als Raupe, Puppe oder als erwachsenes Tier. Einige fliegen sogar wie Vögel in wärmere Regionen. Der Zitronenfalter überwintert als erwachsenes Exemplar und sucht sich dafür nicht einmal besondere Orte auf. Während andere Schmetterlinge in geschützten Verstecken verweilen, setzt sich der Zitronenfalter einfach offen auf Bäumen oder zwischen Blättern ab und lässt sich dort sogar einschneien. Dass er nicht erfriert, verdankt er zwei Strategien: Vor der Winterstarre scheidet er alles unnötige Wasser aus, danach bildet er das Frostschutzmittel Glyzerin in seinem Körper. Dadurch kann er Temperaturen bis minus 20°C überleben. Da er so offen überwintert, treffen ihn die wärmenden Sonnenstrahlen zuerst und wecken ihn zeitig auf. So früh schon erwacht, ist er auf Frühjahrsblüher wie Seidelbast, Winterlinge oder Schneeglöckchen angewiesen.

Zitronenfalter tauen im März auf und beginnen bald darauf mit Brautschau und Balz. Ist ein Weibchen von ihrem Verehrer angetan, lässt sie sich auf dem Boden nieder und lädt ihn damit zur Paarung ein. Das kann bis zu drei Stunden dauern. Etwa 200 Eier verteilt sie einzeln an Kreuzdorngewächsen wie den Faulbaum. Nur wo diese Pflanzenarten vorkommen, kann sich der Zitronenfalter vermehren.

Bald nach der Paarung sterben die erwachsenen Falter. Bis zu ihrem Ende haben sie zwölf Monate gelebt und erreichen damit die höchste Lebenserwartung mitteleuropäischer Schmetterlinge. Ab Juni kann dann die neue Generation dieser Schönheiten beobachtet werden. Übrigens sonnen sich Zitronenfalter nicht mit geöffneten Flügeln wie viele andere Arten, sondern seitlich mit geschlossenen Fügeln.

Wer Zitronenfaltern helfen möchte, sollte in seinem Garten Kreuzdorngewächse sowie viele Frühblüher anpflanzen. Ebenso muss unbedingt auf Insektizide verzichtet werden.

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