Als Tierschützer*innen stoßen wir immer wieder auf Gleichgültigkeit vieler Menschen gegenüber Tieren, vor allem wenn es sich nicht um süße „Fellnasen“ bzw. die allseits beliebten Haustiere handelt, sondern um sogenannte „Nutztiere“. Dass jemand ein von ihm nur als Stück Fleisch betrachtetes Tier aber nicht mal tötet, bevor er/sie es achtlos entsorgt, ist für uns alle im Team an Skrupellosigkeit kaum zu überbieten.

Am Dienstag, den 07.02.2023 landete ein junger Hahn bei uns im Tierheim, nachdem er am Tag zuvor in Freiham gefunden worden war. Er steckte in einem Müllsack, zusammen mit einem zweiten Hahn, der bereits tot war. Besonders perfide: Die Tiere waren am ganzen Körper mit gelber, curry- oder kurkumahaltiger Gewürzmarinade bedeckt. Sie hatten die ölige, körnige Gewürzmischung nicht nur auf und zwischen den Federn, sondern auch in allen Körperöffnungen. Der zweite Hahn muss offenbar daran erstickt sein. Wie lange die armen Vögel unter brennenden Schmerzen in Augen und Schleimhäuten mit dem Tod gerungen haben, wissen wir nicht. Die Qualen, die sie erlitten, lassen sich aber unschwer erahnen.

Laut Vogelklinik wurde der Hahn, der höchstens fünf bis sechs Monate alt ist, in der Ria-Burkei-Straße gefunden und dann von der Feuerwehr zur Tierrettung und von dort in die Vogelklinik nach Oberschleißheim gebracht. Dort wurde er notversorgt und mehrmals gewaschen. Am Dienstag holten unsere Tierschutzinspektoren den überlebenden Hahn, der noch immer gelb gefärbt ist, aus der Klinik ab. Er darf sich nun erstmal bei uns im Tierheim erholen, bevor wir ein schönes, liebevolles Zuhause für ihn suchen, wo er bis an sein natürliches Lebensende artgerecht versorgt wird.

Tiere sind empfindsame, leidensfähige Lebewesen. Man stelle sich nur einen Moment lang vor, wie es sich anfühlen muss, lebendig mit scharfen Gewürzen „mariniert“ qualvoll in einer Plastiktüte zu ersticken. Dieses Fehlen eines auch nur minimalen Mitgefühls für Geflügeltiere macht uns fassungslos.

Mit den Infos, die uns vorliegen, haben wir Anzeige wegen Tierquälerei erstattet und bitten um Zeugenhinweise. Wer hat vergangenen Montag, den 06.02.2023 in der Ria-Burkei-Straße in Freiham verdächtige Beobachtungen gemacht oder kann Hinweise geben, die zum Täter bzw. zur Täterin führen? Bitte wenden Sie sich mit sachdienlichen Informationen direkt an unsere Tierschutzinspektion unter:

Tel.: 089 / 921 000 14 oder per Email an: l.schuebel@tierschutzverein-muenchen.de.

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